Neuseeland-Urlaub Frühjahr 2007
 




Den Traum, nach Neuseeland zu fahren, hatte meine Mum schon ganz lange. Aber irgendwie kam ständig was dazwischen. Vom Geld über Urlaub über die Gesundheit - ständig hat es einfach nicht gepaßt. Tja und dann, was soll ich groß sagen, letzten Herbst, also so im September/Oktober herum, stellten wir alle gemeinsam fest: Jetzt oder nie!
Dann war der Familienurlaub plötzlich fix beschlossene Sache und ich erhielt Planungshoheit. Dad und Mum haben natürlich auch ihren Beitrag bei den nötigen Vorarbeiten geleistet. Dank Internet und dem Explorer Reisebüro Stuttgart ist es uns gelungen eine super Reise auf die Füße zu stellen.
über den Verlauf der Reise werde ich Euch nachstehend genau berichten.




unsere Reiseroute

1. Tag Neuseeland - 09.02.2007
Eigentlich sind wir ja schon seit zwei Tagen unterwegs. Begonnen haben wir unseren Urlaub am 07.02.2007 mit einer Bahnfahrt von Stuttgart nach Frankfurt. Diese verlief völlig ereignislos. Der erste Flug ging von Frankfurt nach Singapur. Von dort flogen wir dann nach einem Kurzen Stop-over weiter nach Brisbane. Und dann ging es weiter nach Auckland - Neuseeland. Wir sind am 09.02.2007 mit etwas Verspätung in Auckland angekommen. Am Flughafen mußten wir erst mal dafür sorgen, daß unsere Mietwagenfirma uns abholt. Nachdem ich so was noch nie gemacht hatte, hatte ich einige Schwierigkeiten, die richtigen Anlaufstellen zu finden. Aber dann hat doch noch alles reibungslos geklappt. Sich mit dem Mietwagen vertraut zu machen, war eigentlich gar nicht weiter schwer. Der Linksverkehr bereitete keinerlei Schwierigkeiten... Ich weiß ja eh nie, wo rechts oder links ist...
Vom Flughafengelände aus, fuhren wir dann in die City rein, um unser Quartier in der Juhe von Auckland zu beziehen. Dort hatten wir dann ein ganz kleines Parkplatzproblem - aber das hat sich dann doch ziemlich schnell und unbürokratisch erledigt. Nachdem das Zimmer bezogen und der Papierkrieg erledigt war, sind wir los - uns die Füße vertreten und mal ein bisserl Auckland-Luft schnuppern und natürlich was zu Abend essen. Auckland bei Nacht hat einen ganz besonderen Charme. Den nächsten Tag werden wir ausschließlich in dieser schönen Metropole verbringen.

2. Tag - 10.02.2007
Zuerst sind wir einfach nur so ein wenig in der Stadt herum gelaufen. Anfangs ein wenig ziellos - später dann anhand der Reiseführer, die wir dabei hatten. Als erstes sind wir dann auf den Sky Tower hoch gefahren. Die Sicht war einigermaßen. Man konnte Rangitoto Island ganz gut sehen. Aber auch der moderne Stadtkern macht von oben eine gute Figur. Anschließend haben wir beschlossen, mit dem Auckland Explorer eine Rundfahrt durch die Stadt zu machen. Wir wollten uns einfach nicht alles erlaufen - dazu ist Auckland einfach zu groß. Auf dem Mt. Eden, einem erloschenen Vulkan, haben wir dann etwas länger die schöne Aussicht genossen, bis es Zeit war, zum Auckland Museum zurück zu fahren. Zufällig konnten wir im Museum einer Gruppe Maori bei ihren Tänzen zugucken. Den Rest des Tages haben wir nichts grosartiges mehr unternommen.

3. Tag - 11.02.2007
Heute beginnt das große Neuseeland-Abendteuer wirklich. Wir starten die Reise mit der Fahrt gen Norden Richtung Whaitangi und Kaitaia. Auf der Autobahn 1 am Hauraki Golf vorbei, führte uns die Straße immer weiter nordwärts nach Wangarei. Dort machte wir kurz Pause und guckten uns eine Farnerei und das dazu gehörige Gewächshaus an. Anschließend fuhren wir weiter Richtung Paihia, um in Kawakawa das berühmte Hundertwasser Klohäuschen zu besuchen und zu benützen. In der Gegend um Paihia haben wir dann wieder kurz angehalten. Mir waren Mangrowen am Straßenrand aufgefallen. In dem Mangrowenwald haben wir einen freischwimmenden Aal gesehen - mein erster lebender Aal überhaupt. Das war schon echt klasse. Wir sind dann weiter nach Waitangi gefahren und haben uns Neuseeländische Geschichte angeguckt. In Waitangi wurde die britische Kronkolonie Neuseeland aus der Taufe gehoben. Das Treaty House erinnert an diesen feierlichen Akt. Da es noch recht früh am Nachmittag war, sind wir noch bei den Haruru Falls vorbei gefahren. Die sind nicht weit weg von dem historischen Gelände gelegen. Von da aus sind wir dann aber doch zur Juhe nach Kerikeri gefahren. Natürlich sind wir noch in den Ort rein gelaufen und haben uns dort gründlich umgesehen. Das Kemp - und das Stone House gehören zu den ältesten Gebäuden, die noch im ganzen Land zu finden sind.

4. Tag - 12.02.2007
Die Jugendherberge in Kerikeri haben wir relativ früh am Morgen verlassen, und haben uns wieder aufgemacht, die Straßen Neuseelands zu erkunden. Für heute hatten wir uns ein mörderische Strecke vorgenommen. Unser Etappenziel war Thames, am Firth of Thames, welcher auch zum Hauraki Gulf gehört. Bis dahin so hatten wir uns vorgenommen, wollten wir auch wieder viele Besonderheiten Neuseelands sehen und erleben. Los ging das mit einem kleinen Spaziergang an der Küste des Hokianga Harbours kurz hinter der Stadt Omapere, im sog. Arai-Te-Uru RR. Da hätten wir es alle länger aushalten können; über die Sandsteinklippen turnen hat sogar Mum großen Spaß bereitet. Tja, aber leider mußten wir weiter. Wir sind dann wieder auf der Straße Nr. 12 weiter südwärts gefahren. Diese Straße führt durch den Waipoua Forest. In diesem Wald findet man den ältesten Kauribaum von Neuseeland. Der größte und älteste Kauri ist der "Tane Mahuta" ("Der Herr des Waldes"), der eine Gesamthöhe von 51,5 Metern und einen Stammumfang von 13,8 Metern aufweist. Ein Kauri ist eine Nadelbaumart aus der Gattung der Kauri-Bäume (Agathis) in der Familie der Araukariengewächse (Araucariaceae). Diese Baumart trägt breite Blätter und ist die größte einheimische Baumart Neuseelands. Außer diesen wirklich nachhaltig beeindruckenden Bäumen war an diesem Tag mit weiteren Stopps nix mehr drin. Die Devise hieß fahrn, fahrn, fahrn.... über Dargerville weiter auf der Autohan/Nationalstaße 12 und später dann wieder auf der Nationalstraße 1 durch Auckland und dann noch weiter auf der Straße 2 südlich nach Thames. Unsere Juhe machte von außen schon einen sehr gemütlichen Eindruck. Wie immer wurden wir nicht enttäuscht. Auch in Thames gingen wir gemütlich essen und dann noch eine kleine Runde durch die Stadt. Nach der extrem langen Fahrt tat das diesmal besonders gut.

5. Tag auf NZ - 13.02.2007 - insgesamt schon der 7. Tag der Reise
Heute wollten wir die Coromandel-Halbinsel erkunden. Das fiel uns auch gar nicht weiter schwer - das Wetter war herrlich und somit hatten wir kein Problem mit eventuell gesperrten Straßen. Bei unserem ersten Kurzstop, fiel mir diese Baumart auf. Sieht gut aus, gelle?
Die Coromandel-Halbinsel ist sehr hügelig und größtenteils von subtropischem Regenwald bewachsen. Bis zu fast 900 Meter ragt die Bergkette Coromandel Range auf und bildet gleichsam das Rückgrat der Halbinsel. Mir hat die teilweise extrem kurvig Strecke gut gefallen. Von etwas weiter oben hatte man eine ganz tolle Aussicht auf über die Täler der Halbinsel und den dahinter liegenden Pazifischen Ozean. Als nächstes Highlight des Tages stand uns eine Wanderung zur Cathedral Cave bevor. Da war's super Klasse - wär gern länger dageblieben, wenn gleich ich mir an diesem Strand meine geliebte Kamera (Ricoh) ruiniert hab. Nachdem wir uns ein ganz klein wenig gesonnt und ausgeruht hatten, machten wir uns auf den Rückweg, nur um uns am Parkplatz gleich wieder ins Auto zu schwingen und weiter zum Hot Water Beach zu fahren. Tja, was soll ich sagen: Da freut man sich seit Wochen auf ein Bad im selbstgebuddelten Loch am Strand in Warmen Wasser - und dann gab's irgendwo draußen auf dem Meer einen Sturm, welcher sich mit heftigem Wind und einem extrem hohen Wasserstand am sog. Hot Water Beach niederschlägt und dann fällt die lang ersehnte Badefreude einfach ins Wasser. Wenn wir das bloß schon an der Cathedral Cave geahnt hätten - da hätten wir das Tagesprogramm noch umstellen können und hätten zur Wanderung einfach die Badesachen mitgenommen. Tja *schnief* nix war's mit einem ausgedehnten, verdienten Badespaß. Schweren Herzens haben wir unsere Badeklamotten wieder eingepackt und sind dann wieder weiter gefahren. Unterwegs haben wir dann mal spontan beschlossen in Waihi ein kleine Pause einzulegen. Waihi ist eine alte Bergwerksstadt, in der vor kurzen wieder eine Mine geöffnet wurde, um wieder nach Gold zu suchen. Unser abendliches Etappenziel war die Juhe von Tauranga.

8. Tag - 14.02.2007
Die heutige Tagesetappe geht von Tauranga bis zum Tongariro Nationalpark
Den ersten Halt haben wir am Lake Rotorua eingelegt - den Blick über den See haben wir aber nicht allzu lange genossen - wir hatten an dem Tag noch mehr vor. Unser erster Punkt auf der Liste war der Besuch des Rainbow Springs Nature Parks. Dort gab es jede Menge Regenbogenforellen zu sehen, aber auch unzählige Echsen, die zur ursprünglichen Tierwelt von NZ gehören. Im Park sind auch einige Kauri-Bäume angepflanzt. Von dem Park aus sind wir nach Rotorua City reingefahren, nur um nach eine kleine Rundfahrt wieder weiter zum absoluten Highlight des Tages zu fahren. Wir wollten zum Wai-O-Tapu Scenic Reserve, auch Thermal Wunderland genannt. Wie der Name schon sagt, ist dies ein Gebiet höchster geothermischer Aktivität. Das gesamte Gebiet ist übersät mit kollabierten Kratern, heißen und kalten Seen, Schlammtümpeln und dampfenden Fumarolen. Besonderer Blickfang des Parks: der Champagner Pool.
Verständlich, das wir uns hier sehr viel Zeit gelassen haben, um das Gelände genauestens zu erkunden und alle Ecken abzulaufen. Als Abschluß waren wir dann noch bei den Mud Pools Ich denke, man muß das echt selber gehört haben, wie beinahe ordinär es hier zischt und blubbt. Sehr lustig und überaus spannend!
Von den Mud Pools aus, sind wir dann zu den Huka Fällen gefahren. Die Huka Falls sind eine Kaskade von Fällen. Der Fluß Waikato zwängt sich hier durch einen zum Schluß nur noch 15 m breiten Canyon und spült dabei 222.000 Liter pro Sekunde(!) über die einzelnen Stufen um sich letztlich noch 11 m in die Tiefe der letzten Klippe zu stürzen. Die weitere Fahrt verlief relativ unspektakulär. Einen ganz kleinen Stopp haben wir dann noch am Lake Taupo eingelegt. Auf der Weiterfahrt zum Nationalpark hat uns dann noch ein kräftiger Schauer erwischt, der uns für die nä. Tage schon übles fürchten ließ... aber, wenn Engel reisen.... was soll ich sagen... *g*
Als wir auf die ersten Pässe des Nationalpark-Gebiets zufuhren, hörte es wieder auf zu regnen und wir hatten einen schönen Ausblick bis zum Seen hin. Danach war dann irgendwie der Wurm in der Technik. Wir hatten einen ganz tollen Blick auf die Vulkane des Nationalparks - völlig wolkenfrei - bei extrem stimmungsvollen Abendlicht - das hätte weltklasse Fotos hingegeben - und was war?!? Da sind 3 Leute im Urlaub - jeder mit seiner eig. Kamera - und was glaubt ihr ist passiert?!? Nicht eine Kamera war funktionstüchtig (Film voll, Batterie leer...) ... *nerv* Ergo: Nix war's mit hyper geniale Fotos - dafür hab ich dann halt einen Tobsuchtsanfall gekriegt. Und ich hab mich wirklich aufgeregt - ihr mögt euch das nicht vorstellen, was ich das Schicksal alles geheißen hab. Ich fand das überhaupt gar nicht komisch! "Trotzdem" sind wir wohlbehalten bei der Juhe in National Park Village angekommen und hatten noch einen schönen Abend bis wir ins Bett sind.

9. Tag - 15.02.2007
Heute war Wandern mit ganz wenig Auto fahren angesagt. Für den Nationalpark hatten wir uns einen Tag Pause von der täglichen Weiterfahrt vorgenommen. Der Tongariro-Nationalpark ist der älteste Nationalpark Neuseelands und der viertälteste Nationalpark weltweit. Der sich im Zentrum der Nordinsel erstreckende Park gehört als eine von nur 23 Stätten sowohl zum Weltkultur- als auch zum Weltnaturerbe der UNESCO. Im Zentrum des Parks befinden sich drei aktive Vulkanberge: der Tongariro (1968 m), der Ngauruhoe (2291 m) und der Ruapehu (2797 m). Und genau da wollten wir irgendwie dazwischen drin rumstapfen. Nachdem wir zu Visitor Center gefahren waren, haben wir uns über die Wandermöglichkeiten schlau gemacht. Die bekannteste Wanderroute im Tongariro-Nationalpark ist wohl der Tongariro Crossing, eine Eintageswanderungen, die oft zu den schönsten weltweit gezählt wird. DAFüR konnten wir uns aber denn doch nicht erwärmen - uns war die Strecke zu lang und der Höhenunterschied zu gewaltig. Das es Pendelbusse für die Streckenwanderung gab, beruhigte uns auch nicht wirklich... Wir hatten keine wirkliche Vorstellung vom Gelände und taten uns daher unglaublich schwer zu sagen, ob wir die Strecke packen würden und rechtzeitig zum letzten Bus am "Ziel" sein könnten... Nachdem uns das alles zu vage war, haben wir uns für eine etwas kleinere Tour bis hin zu den Tama Lakes (und natürlich wieder retour) entschieden. Wir hatten ganz tolles Wetter, die Wege waren super ausgeschildert, die Landschaft war berauschend. Alles in allem ein wunderschöner - wenn gleich auch anstrengender Tag.
Da ich mich echt sau schwer tu, welches jetzt die aussagekräftigsten Bilder vom Tag sind, nachfolgend eine kleine Auswahl: typ. Wegesabschnitt Blick auf den Vulkan der Upper Tama Lake der Taranaki Wasserfall Vegetationsbeispiel
Tja... und irgendwann sind wir dann nachmittags wieder am Auto angekommen - und haben uns dann erinnert, daß wir zw. unserer Juhe und dem Visitor Center ja an 2 Schildern vorbei gekommen waren, die auf weitere Besichtigungspunkte hingewiesen hatten. Der Beschluß, zu diesen Punkten auch noch kurz hin zu laufen, fiel einstimmig und ohne Diskussionen.... Unseren ersten Halt haben wir am Tawhai Falls Walk eingelegt. Der Abstecher war in 20 min. gut zu bewältigen. Am Wasserfall war es sehr lauschig und gemütlich. Beim nächsten Stopp konnten wir dann noch etwas über die alten Vulkankrater des Gebiets lernen. Auch der Mounds Walk brachte uns nach 20 min. wieder ans Auto zurück. Auf dem Rückweg zur Juhe hab ich dann ganz plötzlich eine Vollbremsung hingelegt. Ich bin an einem der "wichtigsten" Verkehrsschilder von Neuseeland vorbei gekommen! Das konnt ich mir unmöglich entgehen lassen - daheim gibt's dies Schild schließlich nicht.... Achtung Kiwis!. Zurück in National Park Village waren wir dann wie üblich noch essen und sind dann relativ schnell im Bett verschwunden. Am nä. Tag sollte es ja wieder weiter gehen.

10. Tag - 16.02.2007
Geplant ist, daß wir heute noch bis Wellington kommen. Mal sehen, was uns heute auf dem Weg dorthin so alles erwartet. Nachdem wir die Juhe in National Park verlassen hatten, machten wir uns auf der Nationalstraße 4 auf Richtung Waikune und von da aus nach Raetihi. nachdem was wir in verschiedenen Reiseführern gelesen hatte, sollte die Strecke von Raetihi bis Wanganui über Pipiriki landschaftlich besonders reizvoll sein. Mein ADAC-Reiseführer weiß zu diesem Ausflug: Die 80 km lange, schmale River Road führt von Wanganui bis Pipiriki, dem Ausgangspunkt für Wanderungen im 1986 geschaffenen, 74.000 ha großen Whanganuui National Park, dessen dichter unberührter Urwald und dschungelähnliche Vegetation die Ufer des Whanganui River säumen.
Tja, zum Wandern und Kanu fahren hatten wir keine Zeit, uns sollte die River Road als Eindruck des Gebiets reichen.... Ich sag's euch! Was hatten wir für hohe Erwatrungen an diesen Streckenabschnitt! Und wie schmählich wurden wir enttäuscht! Bis kurz hinter Raetihi ist die Strecke geteert. Dann fängt irgendwann die Piste an - mit Grobschotter! Und ich kann Euch sagen 80 km Schotterpiste können sich SEHR ziehen! Stunde um Stunde! Man hat den Eindruck überhaupt nicht von der Stelle zu kommen. Wenn einen dann wenigstens die Strecke entschädigen würde! Aber ich hab echt keine Ahnung, wo bzw. wann die Schreiberlinge der Reiseführer das letzte mal diese Piste abgefahren sind! Und was die an dieser Piste so toll finden wollten....
Mit Aussicht war Essig! überwiegend jedenfalls - und wenn man denn doch etwas durch bzw. über die Bäume sehen konnte, dann sah es aus wie an der Donau! Was für eine Enttäuschung! Ehrlich! Zurück blickend muß ich leider feststellen, daß sich diese Piste nicht gelohnt hat.
Nachdem wir Stunden später endlich in Wanganui angekommen waren, haben wir uns etwas in der Stadt umgesehen und dort auch eine Kleinigkeit zu Essen geholt und ein paar Vorräte eingekauft. Wanganui ist ein reizendes kleines Städtchen. Solange wir uns im Ort aufhielten, hat uns ein kurzer Schauer überrascht. Kaum 15 min. später hat dann bereits wieder die Sonne vom blauen Himmel gelacht. Der Nationalstraße 3 folgend sind wir dann nach der Mittagspause kurz hinter der Ortschaft Bulls auf die N1 abgebogen. Bei Waikanae haben wir diese dann auf meinen Wunsch hin verlassen und haben uns Wellington durchs Hinterland genähert. In diesem Hinterland haben sich einige Drehorte zum Herr der Ringe Teil 1 versteckt. Leider hat niemand Hinweisschilder auf die genauen Punkte aufgestellt, so daß man öfter nur raten kann was tatsächlich wo gedreht wurde. Hier ist es wirklich wunderschön. Der Umweg hat sich echt gelohnt. über Upper - und Lower Hutt sind wir dann nach Wellington City reingefahren und haben zielsicher die Juhe gefunden und dort dann unser Zimmerchen bezogen . Nachdem wir dann doch noch recht früh dran waren, haben wir die Zeit genutzt und sind zu einem kleinen Abend-Spaziergang durch die nähere Umgebung der Juhe aufgebrochen. Besonders die Stimmung im nächtlichen Innenhof des Civic Centers hat mir extrem gut gefallen. Der Vorplatz vom Te Papa - dem Nationalmuseum von Neuseeland - es gilt als das derzeit modernste Nationalmuseum der Welt - war auch nicht ohne. Der erste Eindruck von NZ Hauptstadt war überaus positiv! Ich war sehr auf den nä. Tag und seine neuen Eindrücke gespannt.

11. Tag - 17.02.2007
Wellington ist eine wirklich echt schöne Stadt. Eine neue Generation von Architekten fügte in den letzten Jahren den viktorianischen Hügelvillen, den pompös prächtigen Regierungsbauten des 19.Jh und gigantisch gläsernen Hochhäusern an der Waterfront erstaunlich mutige und originelle Bauten hinzu. In diesem ehemaligen viktorianischen Gebäude war früher eine Bank untergebracht, heute befindet sich dadrin eine ganz tolle Passage . Um uns mit Wellington anzufreunden haben wir beschlossen, mit der Stadt "von oben" anzufangen. Dazu sind wir mit der Cable Car zum Botanischen Garten hochgefahren. Von dort obern war der Blick über die Stadt echt weltklasse. Der botanische Garten ist ein sehr weitläufiges Gelände. Er ist in verschiedene Bereiche aufgeteilt und nach Themen "sortiert". Alles in allem hat man sich hier wirklich viel Mühe gegeben und wunderschöne Flächen angelegt. Wie nahezu überall in NZ kostet der Garten keinen Eintritt. Vergleichbar zur grünen Lunge von Stuttgart, geht der botanische Garten von einem Park in andere über. Wir haben den Garten über den Ausgang beim Rosengarten und dem dortige Gewächshaus verlassen und standen dann gleich im Bolton Street Memorial Park am Seddon Memorial . Seddon war mal Premier in Neuseeland.
Im Bolton Street Memorial Park gibt es noch ganz viele uralte Gräber aus den Anfängen der Besiedlung Neuseelands durch weiße Siedler. Es sind auch ganz viele jüdische Gräber erhalten . Im ältesten Teil des Parks sind noch einige deutsche Auswanderer/Siedler beerdigt. Vor einigen Jahren war es wohl notwendig geworden, eine neue Stadtautobahn zu bauen. Da muß es einige massive Bürgerproteste wegen der Streckenführung gegeben haben. Jedenfalls haben sie den neuen Motorway direkt über bzw. durch diesen ehemaligen Friedhof gebaut. Bei dem Straßenbauprojekt wurde dann aber wohl die größt mögliche Sorgfalt bezüglich der alten Gräber aufgebracht. Explizit dazu wurde ein kl. Museum mit Kirche eingerichtet. War sehr interessant, die Pläne über die Baufortschritte und die Exhumierungsmaßnahmen zu lesen. Von der Bolton Street aus sind wir dann weiter zum Regierungsviertel gelaufen. Das bis zum Jahr 1981 fertig gestellte "Beehive" (deutsch: Bienenstock), in dem sich die Büros der Parlamentarier befinden, wurde schnell ein Wahrzeichen der Stadt. Mit etwas Phantasie kann man dieses Gebäude wirklich für einen großen Bienenstock halten. Das 1876 erbaute ehemalige Regierungsgebäude (Old Government Buildings) ist das zweitgrößte Holzgebäude der Erde. Sieht gar nicht nach Holz aus, wenn ihr mich fragt. Jetzt sind wir dem Gebäude leider nicht so nahe gekommen, als das wir mal hätten anklopfen können. Das haben wir echt verpaßt, weil wir das mit dem "Holzhaus" erst wieder daheim im Reiseführer gelesen haben. Werden also wohl nochmals dahin müssen, um zu prüfen, ob die uns Märchen glauben machen wollen!
Vom Bienenstock sind wir dann im Zickzack durch die Stadt zur neuen St. Pauls Cathedral gelaufen und haben diese von innen besichtigt. Die neue Kathedrale ist eine ziemlich schmucklose Betonkirche. Eine echt nüchterne Angelegenheit. Der Rundgang war schnell erledigt. Von da sind wir dann zur Old Saint Paul's Church getigert.
Die Nachfahren der ersten Siedler errichteten im Jahr 1855 die Old Saint Paul's Church, eines der ersten Kirchengebäude in dem Gebiet. Die alte Kirche macht schon von außen einen ganz anderen Eindruck als ihre neue Ausgabe. Aber erst von Innen wird klar, wie wenig diese Kirchen gemein haben! Die alte anglikanische Hauptkirche der Stadt wurde im Stil der englischer Gotik erbaut und ausgestattet. Wieder ein paar Schritte weiter, erwartete uns der nä. Kontrast. Am/Im örtlichen Hauptbahnhof wurden auch sehr gekonnt alte klassizistische Teile mit modernen Komfort und Bedürfnissen vereint.
Von der Railwaystation zog es uns dann zur großen Stadtbucht Oriental Bay. Wie üblich war uns nicht nach baden und erholen, sondern nach laufen, schwitzen, Anstrengung und "Abendteuer"...
Tja, was wir haben wollten, sollten wir kriegen, als wir uns anschickten, zum Mount Victoria hoch zu steigen - auf im Stadtplan nicht verzeichneten Wegen von der Seite der Oriental Parade... Nie wär ich auf die Idee gekommen, daß 196 Höhenmeter "Mord" beuten würden! Allerdings wird der vergossene Schweiß auch mit dem Gefühl von Abgeschiedenheit und einem tollen Ausblick belohnt. Nachdem wir uns gründlich umgeschaut und wieder etwas erholt hatten, machten wir uns auf den Weg zurück in die City. Dazu haben wir uns an einen der offiziellen Wege gehalten. Der kleine Pfad schlängelte sich den Berg hinunter. Man taucht hier aus einem Dickicht aus Bäumen, Farnen und viel viel Grün fast direkt hinter den letzten Häusern auf. Und das mitten in der Stadt! Das war fast schlimmer als in Stuttgarts Wäldern! Das Gefälle ist fast so mörderisch wie auf der anderen Seite - nur besser geteert....
Am frühen Abend haben wir uns dann wieder über unsere Koffer hergemacht und seelisch und moralisch auf die Weiterfahrt eingestellt. Schließlich sollten/wollten wir an nächsten Tag die Fähre via Südinsel besteigen.

12. Tag - 18.02.2007
Heute sollte es also soweit sein!
Mit der Fähre auf die Südinsel!
Ein deutliches Zeichen dafür, daß wir schon eine enorme Wegstrecke unseres Urlaubs hinter uns gelassen hatten.
Aber auch gleichzeitig eine Erinnerung daran, daß wir noch ganz viel Weg vor uns hatten!
An unserem letzten Vormittag in Wellington haben wir nicht mehr viel gemacht. In Wellington fand so was wie ein Jedermann-Marathon statt.... Deswegen wurden viele Straßen gesperrt, was leider für uns bedeutet hat, daß wir schon in der Nacht unser Auto auf den Parkplatz eines benachbarten Supermarktes stellen mußten. Nachdem wir aus der Juhe ausgecheckt hatten, haben wir das Auto mitsamt dem Gepäck zum Parkplatz der Fährgesellschaft gebracht und dort abgestellt. Danach waren uns die Straßensperrungen wieder egal. Um die Wartezeit bis zum Ablegen zu überbrücken, sind wir vom Fährhafen bis zum Te Papa-Museum an der Oriental Bay gelaufen und haben dort dann sowohl dem örtlichen Ruder-Verein als auch den Jedermann-Läufern bei ihren Aktivitäten zugeguckt. Ich hab mir bei der Guckerei einen leichten, leider aber einseitigen Sonnenbrand zugezogen... ich sah tagelang echt lustig aus....
Tja, also dann waren wir also endlich auf der Fähre. Der Abschied von der Nordinsel - insbesondere von Wellington fiel uns allen sehr schwer. Bei strahlendem Sonnenschein hieß es dann leider doch "Leinen los..." Die Fährfahrt verlief ohne besondere Vorkommnisse. Delfine oder Seehunde oder sonstiges Getier konnten wir unterwegs leider nicht ausmachen... Die kleinen Tierchen hatten wohl grad keine Lust auf Touristen. Nach ein paar Stunden gemütlich in der Sonne dösen erreichten wir den Fährhafen Picton auf der Südinsel. Ab Picton ging es dann wieder weiter mit dem Auto. Auf der Linkwater Road sind wir dann Richtung Havelock gefahren. Unterwegs hatte wir ganz tolle Blicke und Aussichten auf viele verschiedenen Sunds, die hier dicht an Dicht aneinandergrenzen. Diesen Mahau Sound Lookout . hab ich bis heute nicht wirklich auf der Karte bzw. bei Google Maps oder Earth gefunden. Aber klasse war's da! Wer zufällig an diesem Wegweiser vorbeikommen sollte, sollte auf alle Fälle mal kurz anhalten und die Aussicht in die eine und andere Richtung genießen. Inzw auf der Nationalstraße 6 der Südinsel, sind wir dann nach Nelson gefahren. Nelson ist Verwaltungssitz der Region und hat ca. 50.000 Einwohner. Angeblich ist Nelson der geographische Mittelpunkt von Neuseeland. Praktischerweise soll dieser Punkt auf einem Hügel im Zentrum der Stadt liegen. Dieser Mittelpunkt war allerdings nur der Mittelpunkt, um frühe Landvermessungen durchzuführen. Der wahre geographische Mittelpunkt liegt tatsächlich in dichtem Gestrüpp eines Waldes auf der Spooner Range in der Nähe von Tapawera, 35 Kilometer südwestlich von Nelson. In der Fußgängerzone von Nelson war nicht eben viel los. Viele Geschäfte hatten zu und wir hatten echt Mühe, einen offenen Take Away zu finden. In der örtlichen Stadtkirche auf dem Church Hill Pikimai war zufällig ein Gottesdienst gewesen - eigentlich wollten die Gemeindemitglieder ihre Kirche ja schon wieder zuschließen - als die Leutchen mitgekriegt haben, daß wir dt. Touries waren, durften wir ca. 10 min alleine in die Kirche - hinter uns wurde dann aber gnadenlos abgeschlossen und keiner mehr reingelassen - obwohl noch ein paar Touristen draußen standen.... Ich fand das echt super lieb. Die Kirche war von Innen recht nett anzusehen. Von Nelson fuhren wir dann weiter bis zu unserem Etappenziel Motueka - in der Nähe des Abel Tasman Parks, den wir am nä. Tag erkunden wollten. Müde aber zufrieden erreichten wir die Juhe und gingen dann bald darauf zu Bett.

13. Tag - 19.02.2007
Wie bereits angedeutet: Für heute stand Wandertag im Abel Tasman Park auf der Tagesordnung. Das besondere daran war unter anderem, daß man nur mit Hilfe eines Wassertaxis zu bestimmten Punkten im Park kommt - bzw. auch wieder davon weg. nachdem es von daheim aus via Internet nicht möglich gewesen war, aktuelle Fahrpläne zu finden und leider die Broschüren in der Juhe dazu auch nicht allzu viel hergaben, sind wir also zur mehr oder minder üblichen Uhrzeit nach Kaiteriteri gefahren. Von dort gehen die meisten Touren ab, mit denen man in den Park gelangen kann.
Neuseelands kleinster Nationalpark wurde 1942, genau 300 Jahre nach Abel Tasmans Landung, eingerichtet und dem Entdecker zu Ehren benannt. Unter den Besuchern des Parks ist besonders der 51 km lange Küsten-Wanderweg (Abel Tasman Coastal Track) beliebt. Wir haben auf unserer 1-Tageswanderung einen Teil dieses Tracks erkundet. Wir sind von Onetahuti Beach Tidal crossing bis Torrent Bay Beach gelaufen. Einer Internetrecherche bei Wikitravel nach waren das ungefähr 15 km. Nach den Wandertafeln im Park braucht man für die Strecke ziemlich genau 5 Stunden - wenn man Ebbe und Flut nicht berücksichtigt. Eine Besonderheit des Abel Tasman Coast Track ist, dass man mitunter über den Meeresgrund wandert. Aufgrund der hohen Pegelunterschiede der Gezeiten kann man zwei Buchten bei Ebbe durchqueren. Es empfiehlt sich vor Beginn der Wanderung sich über die Gezeitenstände zu informieren. Natürlich haben WIR das nicht gemacht - es hat uns auch keiner auf die eventuelle Notwendigkeit solcher Infos hingewiesen.... Man könnte ja jetzt von grobem Leichtsinn reden, aber man kann ja net immer an alles denken - oder?!?
OK, zurück zum Wandertag....
Der Tag begann relativ gemütlich. Wie gesagt, sind wir nach Kaiteriteri gefahren - dort haben wir uns dann ein Wassertaxi-Unternehmen ausgesucht.. Das war gar nicht so einfach, denn die meisten Touren waren schon vorgebucht und daher voll, die Schlangen lang, der überblick eher unübersichtlich - sprich nicht vorhanden... die Angebote nur teilweise vergleichbar... naja, bis wir uns zu was durchgerungen hatte, hat gedauert... Bis uns (und natürlich auch noch andere...) dann so ein kleines Jetbootle mitgenommen hat, hat auch gedauert. Man kann sagen, der Tag fing mit leichten Verzögerungen an... war aber eigentlich nicht wirklich tragisch... Als erste Besonderheit der Wegstrecke, brachte uns das Wassertaxi zum Split Apple Rock. Ich finde, er hat seinen Name zu Recht! Sieht dieser Felsen nicht wirklich aus, wie ein halbiert er Apfel?!? Nachdem wir den Felsen 1x umrundet hatten, gab unser Skipper Stoff und nahm Kurs auf unser eigentliches Ziel - die Tonga Bay bzw. den "Ort" Onetahuti Beach. So gegen 12:00 wurden wir dann auch an Land gesetzt und durften loswandern. Schon nach wenigen Metern hatten wir den Eindruck eher in der Südsee. denn in Neuseeland zu sein. Die Wanderung war schön - und voller wunderschöner Entdeckungen und Naturwunder... Alles verlief sehr ruhig und harmonisch - bis, ja bis wir an diesem blöden Schild. vorbei gekommen sind. Die Zeitangabe zum Ziel paßt leider überhaupt nicht zu dem, was wir noch an verbleibender Zeit zur Verfügung hatten... Ich wußte gar nicht, daß meine Mum so schnell laufen kann - ohne dabei wirklich zu rennen! Die wenigen Fotos, die nach diesem unerfreulichen Ereignis noch entstanden sind haben gereicht, um die Gute lange - echt sehr lange Zeit nicht wieder einzuholen! Zu guter Letzt waren wir dann doch noch recht frühzeitig an der Bucht . und mußten sogar noch auf das Boot warten. Nachdem wir dann endlich im Boot zurück saßen, konnte Mum sogar schon wieder lachen. Wir haben den Tag denn doch noch genossen. Abends sind wir dann wieder in unsere Juhe-Betten gefallen und schliefen den Schlaf der Gerechten.

14. Tag - 20.02.2007
Am nächsten Morgen ging es wie gewohnt wieder auf die Straße/Piste. Den ersten Zwischenhalt des Tages haben wir am Buller-Fluß bzw. seiner gleichnamigen Schlucht eingelegt. Der Buller fließt durch eine tiefe Schlucht zwischen Murchison und Westport. über die Buller Schlucht hat hier jemand eine Drahtseil-Hängebrücke gespannt, die von sich behauptet, die längste ihrer Art in Neuseeland zu sein. Diese Touristen-Attraktion kostete ausnahmsweise einmal Eintritt. Trotzdem haben wir uns den Gang über die Brücke gegönnt. Auf der anderen Seite der Schlucht gab es noch ein paar Wanderwege, was wir zu gleich ausgenutzt haben. Auf dem Rückweg über die Brücke hat mich dann leider noch gemeint, mich müsse eine Wespe in die Hand stechen.... Das war kurz schmerzhaft, aber ich konnte weiter Cheffahrer spielen.... Weiter ging's dann also wieder auf der "Autobahn" Nr. 6. Auch hier tauchte sie dann wieder auf - meine heiß geliebte NZ-Besonderheit: die One-Lane-Bridge! Ich fand die Teile so klasse! Was das Geld spart, so die Straßen zu bauen... Und was mich noch mehr fasziniert hat: das dieses Straßen-Nutzungs-Prinzip auch bei den Touries funktionierte! Daheim wär so was undenkbar! Der Stau aus "Mitten-im-Nichts" würde von Stuttgart nach Hamburg reichen... Ok, genug gelästert...
Die Nationalstraße war hier am Buller so sparsam direkt an den Fluß gebaut, daß man sogar anstatt eines Tunnels, grad mal eine Fahrbahn aus dem Fels gesprengt hat. Von diesem Straßenabschnitt gibt's sogar Postkarten.... Wirklich eine sehr schöne Straße.... Die Nationalstraße brachte uns dann nach Westport. In Westport haben wir uns dann direkt nach Cape Foulwind auf das Kap hinaus orientiert, ohne uns die Stadt anzugucken... Auf der Kapspitze Cape Foulwind - ich denke, bei entsprechendem Wetter ist der Name Programm! - liegt eine Seehundkolonie , die wir uns angucken wollten. Dorthin zu finden war gar kein Problem. Leider konnte man nicht direkt zu den Seehunden hinlaufen, sondern mußte das Fernglas bemühen. Trotzdem war es sehr nett und echt kurzweilig, den Tierchen beim Plantschen in der Brandung zuzugucken. Natürlich sind wir am Kap auch wieder ein kleines Stückchen gelaufen. Auch hier gab's so einen lustigen Schilderbaum , wie es ihn wohl an allen Kaps dieser Welt gibt... "Von hier sind es xxxxxxx Km bis nach yyyyyy " in unserem Falle wohl am ehesten "16.093 km nach Zürich" Die Küstenlinie ist am Kap stark zerklüftet - ich kann verstehen, daß die Seehunde sich hier wohl fühlen... Was mir jetzt so im nachhinein kommt, mir ist gar kein Leuchtturm aufgefallen... komisch eigentlich... also an das Kap gehört definitiv einer.... Geraume Zeit später sind wir sind wir vom Kap auf einer Versorgungsstraße ohne Namen quer durchs Gelände zurück via Nationalstraße 6 gefahren. Ich bin sicher, auf diesem Sträßchen hätte uns kein Schwein gefunden, wenn wir da eine Panne gehabt hätten - aber egal. Zurück auf der N6 haben wir uns dann wieder auf den Weg gen Süden gemacht. Beim Fox River ist uns dann diese alte "Flower-Power-Brücke" aufgefallen . Wir fanden das Teil alle drei so urig, daß wir ihr zu Ehren unbedingt einen Fotostop einlegen mußten. Die neue Brücke - sogar zweispurig! - hat im Vergleich dazu überhaupt keinen Charme... Kurz nach der Brücke kamen wir zum Irimahuwhero Viewpoint, der seinen Namen aufgrund der anscheinend extrem rotblühenden örtlichen Vegetation erhalten hat. Von hier hatte man einen tollen Blick über die Küste rauf und runter... wo wir her kamen und wo wir hin wollten... Noch ein paar Kilometer weiter kamen wir zum Parkplatz vom Truman Track, eines kurzen Fußwegs zur bzw. an der Küstenlinie entlang. Logisch: wir sind mal eben ausgestiegen - nur um uns von Sanflies auffressen zu lassen.... Egal - der Ausflug hat sich gelohnt. Der Track war beschildert, wie bei uns die Waldlehrpfade... so daß man ein besseres Gespür für den örtlichen Bewuchs bekam. Wieder zurück auf der Straße fiel mir ein "paar Meter" weiter das Hinweisschild für die Punakaiki Caverns auf. Logisch, raus aus dem Auto - wenigstens versuchen muß man, ob man net doch ein paar Glühwürmchen aufgescheucht kriegt. Paps und ich sind dann auch wirklich einige Meter in die Höhle rein geklettert... Ich konnte dann im spärlichen Licht der Taschenlampe einen schönen Tropfsteinfelsen ausmachen, Glühwürmchen haben wir beide keine gefunden *schnief* Tja, Pech für die Familie.... wieder zurück ins Auto - die nächste Touristen-Attraktion wartete bereits! Und wirklich gleich ums Eck kam dann der große Besucher-Parkplatz für die Pfannenkuchenfelsen... *blöd* also auf englisch hört sich das besser an... Jetzt stand also der Besuch von Punakaiki - Pancake Rocks und den dazu gehörenden Blowholes - an. Tja... wir und unser Timing - daran muß ich als Reiseleitung noch arbeiten.... Leider war grad Ebbe - was für die Blowholes bedeutete, daß sie trocken lagen und nix gezischt oder gespritzt hat - auf dem Rundweg. Die verschiedenen Felsformationen waren aber auch so ganz nett anzusehen und teils sehr beeindruckend. Die Schichtklippen haben ihren Namen wirklich zu Recht erhalten. Wir sind den Rundkurz trotz Ebbe 2x abgelaufen und somit doch da einige zeit liegen lassen. Deutlich später sind wir dann wieder Richtung Greymouth aufgebrochen. Vergleichsweise spät am Abend - es fing bereits an dunkel zu werden - haben wir unser Zimmer in der Juhe bezogen. Glücklich, ob des wundervollen ereignisreichen Tags, aber müde, sind wir dann nach dem gewohnten Abendprogramm (essen etc ...) in die Betten gefallen. was uns morgen wohl alles erwarten würde?!?

15. Tag - 21.02.2007
Der Morgen begann nicht gerade strahlend.... aber das war uns eher egal.... Von Greymouth aus ging es auf der N6 immer noch weiter südwärts. Unseren ersten Halt haben wir in dem niedlichen Städtchen Hokitika eingelegt. Als erstes fallen dem Besucher mehrere restaurierte Gebäude aus den 70er Jahre des 19. Jh. um den wunderschönen säulengeschmückten Uhrenturm an der zentralen Straßenkreuzung auf. Diese Kreuzung bildet eigentlich das Stadtzentrum. Etwas westlich von dieser Kreuzung gibt es noch eine Heritage Area mit sog. historischen Bauten, wie z.B. der Kirche St Marys. Nach den wenigen Schritten um die Kirche herum, machten wir uns wieder auf den Weg bzw. Straße... nach 30 km kamen wir in das ehemalige Goldgräberstadtchen Ross. 1907 wurde hier ein 6 Pfund schweres reines Goldnugget gefunden. Blöd wie Untertanen veranlagt sind, wurde es schließlich König Gorge V als präsent überreicht. Jüngst wurde in Ross wieder eine Goldmine geöffnet. Angeblich befindet sich hier noch eine recht ergiebige Goldader... Neben einer Art Freilichtmuseum wurde für Touries eine kleine Goldwaschstraße zu Versuchszwecken aufgebaut. Sollte man tatsächlich Gold auswaschen, so darf man das sogar behalten... und das alles für Umme! Wieder auf der Straße sind wir dann auf der N6 immer weiter nach Süden gefahren. Am Lake Ianthe sind wir dann mal kurz ausgestiegen - nur um festzustellen, daß es auch hier jede menge hungriger Sandflies gab. So hieß es, rasch wieder ins Auto zurück und weiter... Wir überquerten den Wanganui River (der Südinsel) , kamen an weiteren kleineren Seen und Wasserläufen vorbei, hielten dann nochmals kurz am Lake Wahapo und fuhren dann direkt nach Franz Josef Glacier. Ich glaub, auf die Begegnung mit den Gletschern hat sich Dad am meisten von uns dreien gefreut. In Franz Josef angekommen (lustigerweise heißt der Ort wie der Gletscher) angekommen, haben wir uns im Visitor Center erst mal über unsere verschiedenen Wandermöglichkeiten schlau gemacht. Wir haben dann sehr schnell festgestellt, daß es zeitlich sehr gut möglich war, auf dem Franz Josef Glacier (Valley) Walk bis direkt an den Gletscher dran zu laufen. Der Weg führte über ziemlich viel Geröll - der Gletscherfluß war wohl in letzter Zeit nicht so ganz sicher, wo er hin wollte - ließ sich aber auch mit unserem Schuhwerk ganz gut laufen. Was haben wir unterwegs gestaunt, daß die Parkaufsicht immer mal wieder die Wege gesperrt hatte... Zum Glück hat sich da überhaupt niemand davon abschrecken lassen. Auch Mum ist tapfer und zielstrebig über alle Stricke und Schilder drüber weg gestiegen... ließ sich nicht beirren und ist einfach immer weiter gelaufen. Wir natürlich immer hinterher.... War wirklich echt ein klasse Gefühl, zum ersten Mal im Leben an einer Gletscherzunge so dicht neben und auf ewigem Eis zu stehen. Wir sind auch nicht wirklich in den Gletscher eingestiegen - aber man darf doch mal so tun als ob, oder? Auch wenn diese 2 Eisstufen schon wirklich höllisch glatt und rutschig waren - hätte ohne Halteseil echt schon gereicht, um sich heftig und nachhaltig weh zu tun! Nachdem wir uns noch etwas am Gletschermund herumgetrieben haben, sind wir dann langsam zu unserem Auto zurück gelaufen. Ganz besonders gut haben uns die vielen roten Flechten oder Moose gefallen, die das Geröll überzogen haben. Petrus hat es auch gut mit uns gemeint - auf unserem weg zum Gletscher und zurück wurde das Wetter immer besser; der Nebel und die Wolken hatten sich immer weiter in die Höhe des 11 km langen Glaciers zurück gezogen. Man sah zwar noch nicht ganz alles vom Gletscher, aber es hätte deutlich schlimmer sein können. Wieder am Auto sind wie dann weiter Richtung Fox Glacier gefahren. Nachdem alles am Franz Josef Glacier so Problemlos geklappt hatte, war es nur logisch, daß wir auch zum Fox Gletscher gelaufen sind. Der Fox ist flacher, aber wilder und 2 km länger als der Franz Josef. Der Gletscherfluß ist wesentlich größer, tiefer, schneller und gefährlicher... Die Felswände sind hoch und steil - wie bei einem richtigen Cayon. Auf dem Weg zur Gletscherzuge kam dann sogar die Sonne heraus und man konnte stellenweise blauen Himmel sehen. Und wer Glück hatte und im richtigen Moment den Gletscher hinauf guckte, konnte sogar den einen oder anderen Gipfel sehen. Wir sind uns immer noch nicht einig, ob einer der Gipfel der des Mt Cook war oder nicht - zumindest theoretisch wäre er zu sehen gewesen. Dem Fox sind wir aufgrund des vielen Schmelzwassers nicht ganz so nah gekommen , wie dem Franz Josef, aber trotzdem war der Ausflug ein richtiges Highlight. Nachdem wir dann wieder am Auto waren, hat Paps dann gefunden, daß wir gar wirklich noch viel Zeit hätten - und somit wurde noch ein kurzer Abstecher zum Lake Matheson beschlossen und durchgeführt. Am Parkplatz angekommen, war das Wetter dann nimmer ganz so toll - von dieser Richtung sah man nicht auf die Berge. Trotzdem sind wir dem Spazierweg bis zum sog. "View of Views" gefolgt. An "normalen" Tagen spiegeln sich hier im glasklaren See der Mount Tasman und der Mount Cook. Tja, aber bei uns ging zuviel Wind und leider waren wie gesagt die Wolken zu weit unten ... Wir haben von diesem sagenhaften Blick über den "Spiegelsee" leider nix gesehen bzw. erlebt. Uns blieb nur das Bild aus dem Reiseführer, wie es hätte sein können... Trotzdem hat sich der Spaziergang - der uns auch mal wieder den Genuß einer schwankenden Hängebrücke eingebracht hat - voll gelohnt. Im Cafe am Parkplatz haben wir uns dann noch eine kleine Genußpause gegönnt, bevor wie uns wieder auf die N6 südwärts via Haast gemacht haben. Die Nacht war schon am hereinbrechen, als wir noch einen letzten Fotostop am Knights Point Lookout gemacht haben. Müde aber total happy ob des tollen Tages haben wir uns dann in der Juhe von Haast nach einem kleinen Abendimbiss zur Ruhe begeben...

16. Tag - 22.02.2007
Der nächste Morgen begann grau und unfreundlich. Wir waren echt froh, daß es net wirklich geregnet hat. Trotzdem hingen die Wolken so verdammt tief, daß man von der schönen Bergwelt gar nicht so sehr viel zu sehen gekriegt hat. Immer noch auf den N6 waren wir auf dem Weg Richtung Wanaka, als wir ca. 30 Km hinter Haast das Hinweisschild auf die Roaring Billy Falls und den kurzen dazu gehörigen Wanderweg sahen. Ok, jedem der uns andeutungsweise kennt, ist inzw. ganz klar, daß wir diesen 20min-Spaziergang zum Füße vertreten genutzt haben. Am Wasserfall war's dann wirklich vergleichsweise laut. Leider hat man nicht so sehr viel gesehen. Die Kaskaden des Wasserfalls ergießen sich in den Haast River - welcher an diesem Morgen gemächlich und trübe - wie das Wetter - an uns vorbei strömte. Wie alle bisherigen Pfade durch den kalten Regenwald, so konnten wir auch auf dieser kurzen Wegstrecke Schwarzkiefern (auf maori Maitai) und jede Menge verschiedenen Farne erleben. Insbesondere die Maitais waren hier wahre Baumriesen mit genial bewachsenen Baumkronen. Etwas später haben wir dann wieder gehalten, für einen 5 Minuten-Spaziergang zu den Thunder Creek Falls - die quasi gleich neben der Straße waren. Auf diesem Teilstück waren echt recht viele Wasserfälle - oder was sich Fall hätte nennen können, wenn es ein Namensschild gehabt hätte. Inzw waren wir schon 50 km unterwegs - da kamen wir dann an die "Gates of Haast" . Dieses Tor markiert den Eingang zum eigentlichen Paß, der erst mit dieser ausgebauten Straßen erst seit 1965 befahrbar ist. Der Paß geht rauf bis auf eine Höhe von 563 m und folgt dabei relativ stur den Haast River. An den Gates führt eine der berühmten One-Lane-Bridges auf die andere Seite des Baches. Unter der Brücke geht es echt spektakulär zu! Wie sich das Wasser zwischen den Felsen durchgedrückt hat... überall zischt und gurgelte es... lauter kleine Stromschnellen und Wasserfälle... Paps und ich hätten es da noch länger ausgehalten... aber Mum hat gar nicht mitgekriegt, wie toll es unter der Brücke aussah und war beim Auto stehen geblieben - tja, und war so ein leichtes Ziel für die ewig nervigen Sandflies. Absolut logisch, daß Sie weiter wollte.... Aus der anderen Seite des Paßes, kamen dann die nächsten Wasserfälle... An den Fantail Falls haben wir dann auch nochmals gehalten - die waren auch gleich neben der Straße. Auf dieser Seite hieß der Flußlauf Makarora River. Mit diesem Bach vereinigen sich weiter flußabwärts noch einige Bäche. Einer davon ist der Blue River. An diesem Bach liegen auch die Blue Pools . Diese neuseeländischen "Blautöpfe" stehen zwar in keinem unsere Reiseführer, aber das Hinweisschild an der Straße waren derart verlockend, daß wir gar nicht anders konnten, als anhalten und mal wieder für mind. 30 min in der Pampa verschwinden.... Der Ausflug hat sich aber wirklich gelohnt. Jedem, der an dem Hinweisschild für die Blue Pools vorbeikommt, sei dringend empfohlen, da mal kurz anzuhalten. Der Weg führte uns zuerst auch wieder über eine der wackligen Hängelbrücken . Ich kann mich an diese Dinger nicht wirklich gewöhnen. Auf der Brücke ist und dann schon aufgefallen, daß der Blue wohl seinen Namen zu recht trägt - das Wasser war wirklich blau! Auf dem Waldpfad wurden wir dann wie gewohnt von Sandflies attackiert, sobald man auch nur 2 sec ruhig stehen blieb... Bei den eigentlichen Pools dann angekommen, hat Mum uns alle durch eine kleine Klettereinlage überrascht. Obwohl sie ja normal net so in den Felsen rumturnt, ist sie sehr geschickt an dem Wasserlauf rumgehangelt - aber immer mit der Option nasser Füße .... Wir mußten auf dem gleichen Weg wieder zurück zu Auto laufen. Wieder auf der Strecke konnten wir dann langsam feststellen, daß die Berge immer weiter auseinander wichen und die einzelnen kleinen Wasserläufe, die für die vielen Wasserfälle verantwortlich zeichneten, weniger und spärlicher wurden. Inzwischen befanden wir uns bereits im Einzugsgebiet des Lake Wanaka. Der See ist 193 qkm groß und dabei ziemlich in die Länge gezogen. Nach nicht mal einem dritten des Sees macht die N6 einen Schwenk zum benachbarten Lake Hawea. Sowohl am Lake Wanaka als auch am Lake Hawea haben wir jeweils an ausgeschilderten Lookout bzw. Overlook gehalten - trotz aller Sandflies. Das Wetter hatte sich inzwischen soweit gemacht, daß relativ viel blauer Himmel zwischen den einzelnen Wolkenfeldern/-bänken auszumachen war. Vom Hawea Lookout sind wir dann ohne weitere Pause bis zu zur statt Wanaka weiter gefahren. Dort wollte ich eigentlich zusammen mit meinen Eltern in die Puzzling World. Die Puzzling World ist wohl das Ziel (zumindest im Sommer), welches von vielen Touristen angefahren wird. Es gibt dort eine Ausstellung mit "Dir-folgenden-Gesichtern", 15° schiefe Räume mit aufwärtsfahrenden Treppenaufzügen, mit hinauffließenden Wasser oder hinaufrollenden Bällen etc. Und es gibt einen schönen Irrgarten mit einem Rätsel in unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Und mit diesem Irrgarten gingen die Unstimmigkeiten los. Das Labyrinth hat mit allen Irrwegen eine Gesamtlänge von 1,5 km, der durchschnittliche Besucher läuft zwischen 3 und 5 km - so ein Schild. Geübte brauchen für die "leichte" Tour 30 min und für die "schwere" eine Stunde. Nach diesen Infos bekam meine Mum die Krise... zum einen hatten wir nicht wirklich Lust, so viel Zeit hier zu opfern und mußten ja noch weiter, zum andern hatten wir Hunger und wollten mit dem Essen nimmer sooooooo lang warten. Tja, zum Glück gibt es in dem Irrgarten überall Notausgänge, so sind wir also gar nicht groß ins Labyrinth hinein, sondern gleich wieder hinaus gelaufen... Weil wir wie gesagt seit dem Frühstück nichts mehr gefuttert hatten, wurde meinem Mütterchen zu allem übel auch noch schlecht. Also hat sie auf uns in der Vorhalle der Puzzling World auf Paps und mich gewartet, während wir uns den Rest der Anlage angeguckt haben. Die meisten Räume waren wirklich echt nett gestaltet und man konnte wirklich sehr oft seinen Augen nicht trauen. In dem "Schiefen Raum" ist mir dann auch total schummerig und schwindlig geworden. ich war echt froh, als wir wieder draußen waren. Die Suche nach einer Picknick Area, wo wir dann unsere Mittagspause verbringen konnten, gestaltete sich ungewohnt schwierig. Nachdem wir es alle vor Hunger nimmer ausgehalten haben, hab ich halt einfach auf einem Firmenparkplatz eines privaten Flugfeld gehalten. Das hat keinen gestört und wir standen nicht wirklich auf der Straße - die pause war zwar nicht so ganz gemütlich, aber besser als nix. Nachdem wir gesättigt waren, sind wir wieder weiter - als wir an einem Hinweisschild Roaring Meg Lookout vorbei kamen, fanden alle, daß es mal wieder Zeit sei, für einen kleinen Spaziergang. An den Stromschnellen der Roaring Meg war ein Pumpkraftwerk gebaut worden, was aber der Gewalt des Stroms an dieser Stelle keinen Abbruch tat. Echt - der Bach war hier wirklich sehr laut - und die Strudel hatten es echt in sich! Da wollte ich nicht hinein geraten! Nachdem wir uns wieder gestreckt und uns etwas die Füße vertreten hatten, sind wir dann wieder weiter gefahren. nach einiger zeit kamen wir am Kawarau Bungy Center vorbei. Lt. Reiseführer wurde hier an dieser Brücke das Bungyspringen erfunden. Und wirklich war hier auch einiges los. Es waren einige Gruppen da, die mit den teils nicht ganz freiwilligen "Sprüngen" ihre absolute Gaudi hatten und sich hin und weg gelacht haben. Diesen Irren haben wir einige Sprünge lang zugeguckt, wie manche bis knapp an die Wasseroberfläche kamen, wieder zurück federten... wieder runterfielen usw... bis sie dann schließlich von einem kleinen Schlauchboot eingesammelt und zum Ufer gerudert wurden.
Spinner! Verrückte! Ehrlich!
In dieser Schlucht wurden auch wichtige Szenen zum Herr der Ringe gedreht. Leider sieht man davon nix mehr... Die Filmemacher hätten echt mir zu liebe rote Kreuze hinterlassen können.... Tja, von den Spinnern sind wir dann weiter nach Arrowtown gefahren. Auch in Arrowtown wurde gedreht. Die Stadt selbst ist eine alte Goldgräberstadt, in der immer noch einige Glücksritter auf Goldsuche unterwegs sind. Einer dieser Schürfer hat mir sogar seine Pfanne geliehen und ich durfte es auch mal versuchen... Ich war so was von gespannt - ich hab darüber alles vergessen. Fast hätte mich echt das Goldfieber erwischt. Wie hypnotisiert stand ich jedenfalls schon in der Furt , bis meine Eltern dazu kamen. Sonst ist in der Stadt nicht viel los. Man merkt deutlich, daß die Stadt vor ein paar Jahren für den Tourismus restauriert wurde, damit die alten Bergmannshäuser, Geschäfte und Restaurants ihren historischen Charme behalten. Das war's dann aber. Von den Goldgräbern sind wir dann weiter durch ein schönes Tal gefahren. Urplötzlich waren die Berge relativ weit zurück gewichen. Und noch etwas weiter, dachte ich dann unvermittelt in Amiland gelandet zu sein! Am Rande eines Neubaugebietes - einer Stadt ohne Namen zumindest ohne Ortsschild - stand eine ganze Staße voller Briefkästen - und was für Briefkästen. Toller und unterschiedlicher kann es so was sonst nirgends geben. Ich bin so was von schnell aus dem Auto gehobbst... Mum hat nur gestaunt... Wieder richtig auf der N6 sind wir nach dem Briefkastenerlebnis direkt nach Queenstown hinein gefahren. Haben uns erst mal um die Zimmer in der Jugendherberge gekümmert und sind dann los, die Ortschaft erkunden. Queenstown liegt am Lake Wakatipu. Verglichen mit der Bedeutung der Ortschaft, hat es nur eine kleine Innenstadt, in der sich unzählige Bars, Cafes und Restaurants aneinander drängeln. Man merkt deutlich, das Queenstown ein Zentrum des Abenteuertourismus ist. Skifahren, Jetboot-Fahren, Bungeespringen, Mountainbiking und Wandern sind die Hauptaktivitäten, die man von der Stadt aus unternehmen kann. Daher ist sie von Touries völlig überlaufen und fürchterlich laut. Zudem riecht die ganze Stadt nach einer einzigen großen Küche... Die Gerüche waren überwiegend nicht sehr verlockend! Als wir grad zum Hafen kamen, tuckerte der alten Dampfer Earnslaw ein, mit dem man angeblich den Lake Wakatipu am besten erkundet. Wir waren gegen Boot fahren und blieben an Land und sind mit der Gondelbahn (Skyline Gondola) auf die Bergstation auf dem Bob's Peak gefahren, von wo aus man einen wirklich guten Blick über Queenstown und den Lake Wakatipu hat. Als es dann richtig Nacht wurde, sind wir wieder in die Juhe zurück gekehrt und sind dann auch recht bald schlafen gegangen.

17. Tag - 23.02.2007
Wieder auf der uns gut bekannten N6 nach Süden unterwegs, fuhren wir morgens noch durch ein schönes Tal . Auch hier wurde für die Herr-der-Ringe-Filme gedreht. Noch hingen die Wolken etwas tief, aber trotzdem war die Kulisse sehr schön und stimmungsvoll. Die N6 führt noch eine ganze Zeit am Lake Wakatipu entlang. Unterwegs konnten wir noch einen kleinen Regenbogen über dem See bewundern. Das kam mit den Wolken und dem bisserl Sonnenlicht echt voll klasse. Wir haben uns noch recht lang über das kleine Stückchen Regenbogen unterhalten. Auf der N6 kamen wir durch Garston . Eigentlich ist dieser Ort keiner besonderen Erwähnung Wert. ABER: wir mußten alle dringend aufs Klo - und während wir aufeinander gewartet haben, fiel uns ein Schild auf, daß Garston als "most inland village" ausweißt. Sprich, wir waren grad im mittigsten Dorf von Neuseeland. Anschließend sind wir noch ein Stückchen weiter auf der N6 bis nach Five Rivers gefahren, um dort auf die N97 und in Mossburn auf die N94 abzuzweigen. Unser heutiges Ziel hieß Te Anau. Wir waren schon ein gutes Stück auf der N94 unterwegs, als wir in der Gegend von "The Key" an einen Wilderness Scientific Reserve gehalten haben. Trotz des vergleichsweisen miesen Wetters wollten wir 5 min. laufen - da kam uns der Lookout auf die Heide-/Kartslandschaft grad recht. An diesem Fleckchen erde war der Bewuchs wirklich sehr spärlich. Grad mal ein paar Moose und Flechten, nur sehr wenige und niedrige Bäume und Büsche dazwischen. War echt was total anderes als der bisherige kalte Regenwald mit den vielen Farnen und den hohen Baumriesen. Nachdem wir recht schnell leicht naß waren und uns dadurch noch schneller arg kalt wurde, flüchteten wir wieder ins warme Auto und kamen dann recht schnell nach Te Anau City. Wir waren viel früher am Etappenziel, als ich das bei der Planung erwartet hatte, daher konnten wir die Zimmer in der Juhe noch nicht beziehen und mußten relativ viel Zeit rumbringen. Was macht man an einem Freitag - fast noch Vormittag... in eine unbekannten Stadt?!? Richtig, man befaßt sich mit Touristenangeboten... wären wir doch nur wandern gegangen, das Wochenende wäre ganz anders verlaufen... In der Juhe empfahl man uns einen Ausflug zu den Glühwürmchenhöhlen. Paps hatte dazu schon einiges im Reiseführer gelesen - also gut, warum nicht, wir hatten ja Zeit. Wir also zum Bootsanleger . Den Trip für uns drei hab ich mit VISA bezahlt... Dann wär's Zeitgewesen, für die Tour und es sollte los gehen. Lange passierte aber gar nix - dann endlich kam jemand um uns zu informieren, daß das Boot einen Motorschaden hat. Ok, alle Zahlungen wieder rückabgewickelt... Wird schon alles stimmen... Wir hatten immer noch viel zeit über und plötzlich Lust, zum Hubschrauber fliegen... VISA ist "unerschöpflich..." Geld hatten wir auch... also, gönnen wir uns mal was... Ok, wir fanden dann jemand, der mit uns und noch einem Ehepaar einen Rundflug über die nähere Umgebung von Te Anau gemacht hat. Die Flüge mit VISA zahlen ging aber leider net - ok, hat sich noch niemand was dabei gedacht... zahlen wir halt bar... wir haben ja genug Geld dabei.... Der Flug war klasse. Die Wolken hingen zwar relativ weit unten, aber trotzdem hatte man einen ganz tollen Blick. Unser Pilot war echt nett... Wir haben auf einem der umliegenden Gipfel - wolkenfrei - ein kleine Zwischenlandung gemacht - die Aussicht war gigantisch... Wir haben's genossen und waren zufrieden. Ich muß sagen, es war ja mein erster Flug mit einem Heli - das war schon echt ein tolles Gefühl... nur fand ich, sah der Wald von oben irgendwie falsch aus .... egal, je länger wir unterwegs waren, um so mehr kam die Sonne raus. Es wurde noch ein richtig schöner Tag. Nachdem wir in Te Anau wieder zurück waren, sind wir von der Heli-Gesellschaft aus spazieren gegangen... Das nahm dann den Rest des Tages in Anspruch. Unterwegs sind wir am Te Anau Wildlife Center vorbei gekommen. Hier werden wilde Tiere versorgt und aufgepäppelt - man kann die Anlage besichtigen - alles steht den Touristen frei - und wie immer ohne Eintritt! Vor allem konnte man hier deutlich die Unterschiede zwischen einen Takahe und einem Pukeko kennen lernen . Für mich sehen die Vögel zwar immer noch überwiegend gleich aus, sie haben aber wohl gar nix gemein.... Ein paar Keas und Kakas gab's auch anzugucken. Nachdem wir keine Papageien in der freien Natur gesehen haben, konnten wir den possierlichen Tierchen hier in den Volieren zugucken. War zwar nicht das gleiche, aber war mir fast lieber so. Wer weiß, was die Keas sonst mit meinem Auto angestellt hätten?!? Später am Abend kamen wir in die Juhe zurück. Tja, und dann kam für uns plötzlich das große Erwachen. Weil es mir komisch vorkam, daß die VISA-Karte beim Heli zahlen gestreikt hatte, hab ich mal die bisherigen Ausgaben zusammen gerechnet... Ok, hätte man vielleicht schon früher machen können, aber ich bin ja keine Reiseleitung... Tja, ihr ahnt es sicher: Limit überschritten...
Freitag Abend... Alle Banken schon zu...
Bargeld wegen Heli-Flüge und Bustour zum Milford Sound keins mehr vorhanden....
Es ist Wochenende!
Hilfe!!!
Was hab ich geschwitzt! So viele Euros in der Tasche und trotzdem Pleite!
Ich hab mich dann ans Handy gehängt und Thomas in Deutschland verständig, damit der event. die Kreditkarte wieder frei kriegt. Was war ich froh und glücklich, daß ich ihn hab! (Was ich ihm damit wieder aufhalse war mir in dem Moment gar nicht klar....) Und das Deutschland so deutlich in der Zeit hinter der Ortszeit von Te Anau/Neuseeland zurück ist. ...
Was soll ich groß rummachen?!? Ich hing die halbe Nacht am Handy, bis Thomas mir die frohe Kunde bringen konnte, daß er mal wieder meinen Kopf gerettet gekriegt hat und die Kreditbank das Limit hochsetzen würde. Leider halt erst wirksam ab Montag... und weil er ein ganz Lieber ist und mitdenkt, hat er dann von sich aus eine Geldanweisung mit Western Union klar gemacht. Zum Glück saßen wir nicht irgendwo in der Pampa fest, sondern quasi in einer Großstadt - mit einer Post! Ich konnte also am nä. Morgen dort Bargeld abholen, sobald diese aufgemacht hätte. Richtig glücklich und erleichtert schlief ich dann irgendwann deutlich nach Mitternacht ein.
Danke Thomas!
Das hätte so richtig schief gehen können!

18. Tag - 24.02.2007
Der Morgen begann trotz allem leicht chaotisch. Noch waren wir nicht wirklich wieder liquide! Ich mußte ja erst noch zur Post - aber gleichzeitig hatten wir eine fixe Deadline, denn die Bustour zum Milford Sound wollten wir ja nicht verpassen - aber die hätten sicher auch nciht groß auf uns gewartet. Also waren wir noch nicht wieder ganz entspannt... Zu allem übel machte der örtliche Postshop auch noch deutlich später auf, als Thomas mir in der Nacht vorher mitgeteilt hatte. *gnag* Wenn sich die "Echtzeit" nicht ans Internet hält....
Grad als meine Eltern nimmer länger warten konnten und wollten, kam ich endlich von der Post zurück - mit dem Geld in der Hand! Nun stand einen total entspannten und glücklichen Ausflugstag nichts mehr im Wege... Und wie ich das genossen hab! Mal nicht selber fahren, sondern ungestraft nach Herzenslust aus dem Fenster gucken. Unsere Fahrerin hieß Heidi... und fuhr einen echt heißen Reifen! Was die mit ihrem großen Luxusliner alles überholt hat! Fast unglaublich! Es gab sogar einige Fotostops und kurze Pausen auf dem weg zum Milford Sound. Den ersten Halt gab's irgendwo unterwegs , um ein Gefühl für Berg und Tal zu kriegen. Der nächste Stopp erfolgte bei den Mirror Lakes . Und wirklich war es so sonnig und windstill, daß sich die Berggipfel wirklich perfekt im See gespiegelt haben.
Anm. am Rande: Die Spiegelung ist so gut, daß Paps ein Foto davon falschrum ins Album geklebt hat...
Nach diesem Halt wurde das Tal dann nach und nach deutlich schmäler. Wir kamen an eineigen malerischen kaskadierenden Wasserfällen vorbei - an denen wir leider nicht halten konnten. Der Bus hatte Panorama-Fenster, sodaß man auch nach oben eine gute Sicht hatte und die Gipfel meist vollständig zu sehen bekam. Die Straße ist wegen ihrer spektakulären alpinen Ausblicke berühmt. Bei Cascade Creek haben wir auch nochmals gehalten. Hier soll es angeblich Neuseelands bestes Quellwasser geben. Beim Testen der Wasserqualität muß Mum dann ihre Sonnenbrille eingebüst haben. Jedenfalls fehlte diese bei nächsten Ausstieg beim Homer Tunnel . Der 1270 Meter lange Homer Tunnel, der auf 945 Höhenmetern eine Steigung von 11 Prozent überwindet und bis zu seinem letzten Ausbau der weltweit längste Tunnel mit einer Schotteroberfläche war, ist ein echtes Unikum! Auf der Straße fahren in der Saison etwa 800 Fahrzeuge am Tag, davon 100 Touristenbusse - auch bei uns war einiges los. Aber dank Heidi kamen wir zügig voran. Auf der anderen Seite des Tunnels, waren die Berge nicht weniger steil. An vielen Stellen sahen die Wände total senkrecht aus. Als wir dann in Milford Sound am selbigen ankamen, lief unser Ausflugsboot grad in den Hafen ein. Nachdem dann alle Passagiere an Bord waren, konnte die Bootstour dann auch schon los gehen. Auf dem Dampfer hat es gezogen wie Hechtsuppe. Die Fahrt führte uns meist recht dicht an den Felsen entlang. Zum einem, daß man die vielen Goldadern besser sah, zum anderen bestimmt auch, damit die Berghänge etwas Windschutz abgaben. Obwohl die Sonne vom Himmel lachte, war es WIRKLICH Arsch kalt! Wir sind den ganzen Fjord entlang bis raus auf die Tasmanische See (Südpazifik)und noch ein kleines Stückchen darüber hinaus geschippert worden. Der Milford Sound ist ca. 15 km lang und wird von bis zu 1.200 Meter hohen Felswänden gesäumt. Hier haben die Gletscherbewegungen der Eiszeiten echt ganz Arbeit geleistet. Ich würde echt sagen, daß diese Gegend zu recht zum Weltnaturerbe der UNESCO gehört. Die höchste Erhebung ist der Mitre Peak (Bischofshut) mit 1692 Metern, der direkt an der tiefsten Stelle des Fjords mit 265 Metern liegt. Leider weiß ich nicht, ob ich auch wirklich den richtigen Felsen dazu abgelichtet hab. Auf dem Rückweg sind wir noch ein einer kleinen Seehundkolonie und einigen Wasserfällen vorbeigefahren. An einen der Fälle sind wir besonders nahe dran gefahren . Das war echt klasse! Zurück im Bus hat uns Heidi dann zielstrebig und ohne größere Pausen zurück nach Te Anau "geflogen". Müde, aber glücklich und zufrieden sind wir dann abends in unsere Betten gefallen.
Leider war schon wieder war ein Reisetag vorbei.

19. Tag - 25.02.2007
Das heutige Etappenziel hieß Invercargill. Und weil der Reiseführer für diesen Teil der Fahrt viel Landschaft versprochen hatte, kam es uns vor, daß wir schon früher auf den Beinen waren, das der Morgen. In der Tat sahen wir bei unserer Abfahrt von Te Anau noch Morgenröte am Himmel - und das, obwohl wir wirklich nicht früher los gefahren sind, als die anderen Tage bisher. Aber das Morgenrot muß auch mit dem Regenwetter der Nacht zusammen gehangen haben, denn gleich neben dem ersten Sonnengruß war noch ein Regenbogen am Himmel zu sehen. Diese ungewohnten Natuhrphänomene haben unsere Abfahrt nur leicht verzögert. Der N95 folgend sind wir in Manapouri gelandet und haben dort einen kurzen Blick durch die Bäume auf den gleichnamigen See erhaschen können. Danach haben wir uns für eine kleine Straße ohne Bezeichnung entschieden - die war aber inzw geteert worden. in einiges Reiseberichten, die ich gelesen hatte, wurde sie noch als Schotterpiste beschrieben. Wir waren noch nicht so sehr lange unterwegs, da kamen wir am Redcliff Wetland Reserve vorbei. Logisch, haben wir kurz gehalten. Wenn man diesen Flußlauf im Tal so sah, käm man nicht auf die Idee, bei der Gestaltung habe der Mensch nachhaltig mitgespielt. Diese Wasserfläche muß aber wohl vom örtlichen Fischereiverband künstlich angelegt worden sein. Ein ordentliches Stück weiter - als die Straße wieder eine Bezeichnung (N99) hatte, erreichten wir Clifden. In Clifden hat mich dann spontan das Geheimnis der Limestone Caves interessiert. Tausend Schilder führten dahin - aber in den Reiseführern stand kein Wort dazu. Hätte man gewußt, daß Limestone Kalkstein ist, dann wären wir eventuell weniger neugierig gewesen. Wir sind dann nach etwas Sucherei zu einem kleinen engen niedrigen Höhleneingang (völlig ungesichert!) gekommen. Beim Eingang stand ein Hinweisschild, welches vom Begehen der Höhlen bei schlechtem Wetter und drohendem Regen untersagt. Tja, mit einem Blick zum Himmel, haben wir uns dann gegen einen kleinen Höhlenausflug entschieden. Ohne Gummistiefel wären wir wahrscheinlich eh nicht weit gekommen. Dafür haben wir dann im Ort an dieser alten Straßenbrücke nochmals gehalten. Das Schild wies sie als Clifden Suspension Bridge (Historic Reserve) aus. Von der Brücke hatte man eine gute Sicht auf dem Fluß - wo grad welche mit einen Jetboot unterwegs waren und sich ein Rennen lieferten. An der Südküste von NZ angekommen, immer noch auf der N99 unterwegs, sahen wir ein Schild "McCracken's Rest" und haben kurz angehalten und uns an diesem Küstenzipfel (der irgendwie auf keiner Karte steht) den Wind um die Nase pfeifen lassen... Von diesem Punkt aus konnten wir 72 km übers Wasser gucken - wir sind uns alle ganz sicher, daß die kleine Insel am Horizont tatsächlich Solander Island ist. Wir hatten schon festgestellt, daß hier der Wind ganz gut blasen kann. Selbst wenn wir Zweifel gehabt hätten - aber die Bäume hätten uns auf jeden Fall eines besseren belehrt. Irgendwo hinter Orepuki, hat Paps dann beschlossen, daß wir jetzt wieder einen auf Abendteuer machen. Dann hat er mich teils über geteerte Feldwege und geschotterte Straßen in die Bucht von Cosy Nook gelotst. Hier gab's mal eines der größten Maori Dörfer von ganz NZ. über Pahia ging es zurück auf die N99 und dann nach Riverton und dann nach Invercargill. Trotz aller Abstecher, Umwege und Zwischenstopp war es erst gegen 14:00, als wir in der Stadt ankamen. Nachdem wir alle drei eher auf Natur, denn auf Städte stehen, haben wir kurzerhand beschlossen auf die Halbinsel nach Bluff hinauszufahren und da noch ein wenig zu wandern. In Bluff sind wir dann vom Stirling Point Stirling Point den Foveaux Strait/Millennium Track losgelaufen. Ich sag's euch! Die Beschilderung war klasse - aber der Weg zog sich! Und dann galt es ganz unverhofft auch noch 265 Höhenmeter - quasi auf einmal zu überwinden! Ich war so was von geschafft! Warum muß es auf Kaps immer hoch gehen?!? Dafür hat sich die Aussicht gelohnt. Wale haben wir zwar keine von hier aus gesehen, aber das machte gar nix. Es dämmerte schon, als wir endlich zu unserem Ausgangspunkt zurück kamen. Wieder in der Stadt, sind wir unter anderem noch 1x um die St. Mary's Basilika und um den neuen Uhrenturm am Wachner Place gelaufen. Auf unserer Suche nach einer Einkaufsmöglichkeit für den nä. Tag, kamen wir auch noch am Kriegsdenkmal und einer weiteren großen Kirche vorbei. Den Wasserturm sahen wir an dem Abend nur aus der Distanz. An der Hauptstraße fielen und einige schöne alte verklickerte Häuser auf. Als wir zur Juhe zurück kamen, wurde uns dann kurz mulmig. Solange wir unterwegs waren, war die Feuerwehr mit 4 großen Löschzügen bei der Juhe angerückt und wir durften nicht ins Gebäude, bis Entwarnung gegeben worden war. Wahrscheinlich hatte irgendwer auf den Zimmern geraucht - was bei empfindlichen Feuermeldern nicht gut kommt (und zudem strengstens verboten war). Bis wir dann noch was zum Abendessen gekriegt haben hat gedauert, weil wir uns bei der Restaurantwahl nicht entscheiden konnten. Relativ spät für unsere Verhältnisse sind wir dann in der Juhe todmüd ins Bett gefallen.

20. Tag - 26.02.2007
Nachdem wir die Juhe am Morgen geräumt hatten, haben wir uns erst mal noch den Wasserturm von Invercargill aus der Nähe angeguckt. Bei Verlassen der Stadt, haben wir dann noch spontan an der First Prebyterian Church gehalten. Ihr Baustil erinnert mehr an Italien denn an eine neue Kirche in NZ - oder nicht? Nachdem wir dann raus waren aus der Stadt, sollte unser Weg nach Dunedin noch richtig lustig und abwechslungsreich werden. Es ging mit einer ganz tierischen Erfahrung los. Unverhofft sahen wir uns mit einem Viehtrieb (Jungbullen) konfrontiert. Ich mußte mich noch nie mit so was befassen - geschweige denn durch einen durch fahren! Ich weiß nicht, wer mehr geglotzt hat - wir im Auto oder die Bullen draußen. Dann kamen wir am Hinweisschild zum versteinerten Wald vorbei. Für Petrified Forest's haben wir alle eine Schwäche - also, angehalten und raus aus dem Auto. Zum Glück für uns war grad Ebbe. Der Petrified Forest hier liegt im Wasser und ist nur bei Niedrigwasser sicht- und begehbar. Auch hier lassen dich die Kiwis einfach an die Attraktion dran - kein Zaun, kein Eintritt - nur ein einfaches Hinweisschild, man möge keine Steine abklopfen und nix mit Absicht beschädigen. Die Versteinerungen sind ca. 180 Millionen Jahre alt. Nachdem wir uns genügend umgesehen hatten, sind wir wieder zum Auto zurück und weiter gefahren. Nur um geraume Zeit drauf in einem Schaftrieb zu landen! Ich weiß nicht, was an dem tag los war. Alle Bauern waren mit ihren Viechern auf der Straße unterwegs... Man war mir komisch zwischendurch.... Den Schafen hab ich mehr Blödsinn zugetraut als den Jungbullen. Nachdem wir die Tierchen hinter uns gelassen hatten, sind wir dann zufällig auf ein Schild gestoßen, daß uns auf die Niagarafälle von Neuseeland hinweißen wollte. Niagarafälle in Neuseeland?!? Das mußten wir uns angucken! Als wir denn dort ankamen, haben wir uns vor lachen fast nimmer eingekriegt. Wer diese Kaskade Niagarafälle von Neuseeland getauft hatte, hatte Humor - und was für welchen! Wir sind dann wieder weiter gefahren. Nachdem wir dann schon wieder ein längeres Stück unterwegs, wollten wir endlich wieder ein paar Schritte laufen - da kam uns das Hinweisschild Tautuku Estuary Boardwalk gerade recht. Durch den Schilfgürtel zu laufen war echt mal wieder was ganz anderes. Wieder ein Stückchen weiter, sind wir dann für einen Spaziergang am Lake Wilkie ausgestiegen. Das war wirklich was ganz besonderes. Weiter auf der N92 sind wir dann wieder an der Tautuku Bay ausgestiegen und sind über den Beach Walk an den Pazifik gekommen. In der Nähe der Stadt Owaka haben wir kurz die Aussicht am Florence Hill Outlook genossen. Immer bestrebt bei den Tagesetappen möglichst viel zu laufen, sind wir dann kurz drauf bei den Matai Falls ausgestiegen und anschließend natürlich auch bei den Purakaunai Wasserfällen , die als die meist fotografiertesten Wasserfälle von NZ gelten. Aufgrund der vorherrschenden Wasserarmut, waren die Fälle aber nicht so imposant wie auf den Postkarten. Wieder zurück am Auto, sind wir auf Schotterpiste und kleinen Feldwegen zum Nugget Point Lighthouse gefahren. Dieser kleine Leuchtturm ist angeblich der schönste im ganzen Land. Am Nugget Point gibt es je nach Jahreszeit Pinguine, Seehunde, Seelöwen und sogar Seeelefanten zu sehen. Uns haben ein paar Seehunde gereicht. Aber das Lighthouse ist wirklich wunderschön und alle Mühen wert. Relativ spät für unsere Verhältnisse sind wir dann in Dunedine angekommen. Bevor wir in unsere Betten gefallen sind, sind wir noch in den Vorort auf die Höhe gelaufen und haben uns die Stadt bei Nacht von oben angeguckt. Der Anblick war klasse. Der Rückweg im Finstern in die Juhe reichlich abenteuerlich.

21. Tag - 27.02.2007
Dunedin liegt am Otago Harbour - einer Bucht, die mehrere Kilometer tief ins Land hineinreicht - einem Fjord nicht unähnlich. Am Morgen beschlossen wir, auf vorgelagerte Halbinsel Otago Penisula zu fahren. Lt. Reiseführer gibt es hier außergewöhnliches zu sehen: Bei Taiaroa Head befindet sich die einzige kontinentale Brutkolonie von Königsalbatrossen. Die Vögel erreichen eine Flügelspannweite von 3 Metern und mehr! Als weitere Attraktion sind Pinguin- und Seehund-Kolonien zu erwähnen. Von den Pinguinen gibt es hier 2 besonders seltene Arten: die Yellow Eyed Penguin (Gelbaugenpinguinen) und die little blue Penguins (Zwergpinguin). Das wollten wir angucken... Da wir von Führungen oder dergleichen keine Ahnung hatten, haben wir das gleich in Angriff genommen, damit wir genügend Zeit hätten für alles. Zuerst sind wir zum Albatros Center gefahren und haben uns dort über die Führungen schlau gemacht. Dann sind wir zur Pinguin-Kolonie gefahren und haben uns dort auch für eine Tour angemeldet und sind dann gleich wieder retour zu den Albatrossen gefahren. Die Führung war nicht so sonderlich spektakulär, aber dann tatsächlich - wenn auch durchs Fernglas - einen Albatross zu sehen, daß war schon klasse! Nachdem die Führung rum war, sind wir wieder zu den Pingus gefahren - da waren wir dann die einzigen Gäste für die Führung. Eine gebürtige Italienerin ging dann mit uns durch das Brutgebiet der Gelbaugenpinguinen . Nur wenige der Tiere - ausgesprochene Einzelgänger und extrem ungesellig! - waren grad in der Mauser und daher an Land. Hat uns aber gereicht, da wir die Tierchen ja ganz für uns alleine hatten. In der Kolonie haben auch einige Seehunde (oder Pelzrobben) ihr Zuhause. An eines der Tiere kamen wir auf Armeslänge heran - war schon cool! Nachdem wir uns auf der Halbinsel alles wichtige angesehen hatten, sind wir zurück in die Stadt gefahren. Tja, und da hatten wir dann ein kleines Parkplatzproblem - und nachdem wir einen hatten, hat dann der Geiz gesiegt. Zudem hab ich einen auf Hektik gemacht - weil wir ja noch ein Stück fahren mußten - jedenfalls hab ich uns nur eine Stunde für die Innenstadt gegönnt. Das definitiv viel zu wenig. Ganz viel haben wir deswegen von Dunedin nicht gesehen bzw nicht genau erkundet. Im Endeffekt sind wir nur 1x die Hauptstraße rauf und runter gelaufen - mit ach und krach hat es für den Bahnhof gereicht. 1906 wurde der im flämischen Stil erbaute Bahnhof Dunedin seiner Bestimmung übergeben. Das Gebäude wurde als das wohl am meisten fotografierte historische Gebäude Neuseelands neben der alten Universität zum Wahrzeichen der Stadt. Er gilt als der schönste Bahnhof Neuseelands! Naja, meine Mum wäre gerne noch länger da geblieben - ich wollte die Parkuhr net verlängern, sondern lieber weiter... Im Nachhinein bedauer ich das etwas, weil ich inzw das Gefühl hab, in Dunedin was verpaßt zu haben. Egal, wir sind von Dunedin die Küste rauf gefahren. Unser nä. Ziel waren die Moeraki Boulders (Felsblöcke) , die 40 Kilometer südlich von Oamaru in der Nähe des kleinen Ortes Moeraki verteilt an der Küste im Wasser liegen. Es sind Konkretionen, die sich vor ungefähr 65 Millionen Jahren gebildet haben. Ihre runde Form ist außergewöhnlich, sie wurde nicht von Wind und Meer geformt, sondern durch einen Kristallisierungsprozess von Kalzium und Karbonaten. Es ist ein ähnlicher Prozess, wie der bei dem Perlen in Muscheln entstehen. Einer Legende der Maori nach entstanden die runden Felsblöcke jedoch auf ganz andere Weise. Sie sagen, es seien Flaschenkürbisse - eine traditionelle Speise der Maori. Diese sollen von dem großen Reisekanu Areiteuru gefallen sein, als das Kanu vor etwa 1000 Jahren Schiffbruch erlitten habe. Wie die Teile entstanden sind und was sie letztlich sind, ist völlig wurscht - sie liegen extrem malerisch und praktisch an Strand rum. Der Strandspaziergang wurde u.a. zur intensiven Muschel- und Schneckensuche genutzt. Später sind wir dann in Oamaru angekommen - haben wie üblich unser Zimmer in der Juhe bezogen und gingen dann irgendwann schlafen.

22. Tag - 28.02.2007
Nachdem wir am Abend vorher ohne Fotofee in der Stadt unterwegs gewesen waren, mußten wir die Stadt am Morgen eben nochmals erkunden und ausführlich ablichten. Viele öffentliche Gebäude wurden mit dem regionalen Kalkstein errichtet, der besonders nahe Winston abgebaut wurde und unter dem Namen "Oamaru stone" bekannt ist. Der südliche Wirtschaftsdistrikt Oamarus gilt als einer der beeindruckensten neuseeländischen Straßenzüge , rückzuführen auf die Kalksteingebäude. Dieser Stadtteil und das Hafenstadtviertel werden als 'historisches Erbe' bewahrt. Im Bereich des Hafens lebt eine Kolonie der Zwergpinguine, die so genannte 'Oamaru Blue Penguin Colony'. Leider hatten wir es am Vorabend nicht dorthin geschafft. Hier sollen die Pinguine wirklich in großen Gruppen aus dem Wasser kommen, über die Straße laufen und sich dann in ihre Bruthöhlen verstecken. Daher stehen hier auch einige der besonderen Verkehrsschilder , die es daheim nicht gibt. Auf dem aus der Stadt, sah meine Mum dann ein paar Querstraßen weiter die St Patricks Basilica. Der Bau hat uns dermaßen begeistert, daß wir umgedreht haben, um uns die Basilica von Innen anzugucken. Ich kann nur sagen, der Abstecher hat sich gelohnt. Wieder unterwegs, etwas 30 Minuten hinter Oamaru kamen wir an Maori Rock Art vorbei. Logo haben wir kurz angehalten. Genau nannten sich der Fels mit den Malereien "Takiroa Maori Rock Art Site". Das meiste ist gar nicht sooo arg alt - aber Maori-Felsmarerien sind selten. Zu den meisten Bildern fehlt mir die Fantasie um auch nur zu ahnen, was dargestellt sein soll . Wir hielten uns bei den Malereinen nicht so arg lang auf, weil es da wirklich arsch kalt war. Immer weiter auf der N83 unterwegs, kamen wir dann zum Lake Waitaki. Der Lake Waitaki ist der erste eine ganze Reihe von Stauseen, die vor allem der Stromerzeugung durch Wasserkraft dienen. Nach einem kurzen Blick über die Staumauer ging es weiter. In Omarama sind wir dann auf die N8 abgebogen. über Twizel kamen wir zum Lake Pukaki . Der Pukaki-See verdankt seine eigentümlich Farbe dem vielen Gesteinsmehl, daß der Tasman-Gletscher in den See hineinspült. Am Ufer des Sees haben wir dann mehrere kleine Fotostopps eingelegt. Je näher wir der Ortschaft Lake Tekapo (am gleichnamigen See) kamen, um so besser wurde das Wetter. Ich war zu dem Zeitpunkt schon ziemlich sicher, daß wir an diesem Tage doch noch zu unserem geplanten Heliflug um den Mt. Cook herum kommen würden. In Lake Tekapo dann angekommen, haben wir uns erst einen Anbieter angesucht. Weil der keine Kreditkarten nahm, eine Baranzahlung gemacht, dann festgestellt, daß es im Ort keine Bank gibt - nach Twizel zurück gefahren, zur einzigen Bank im ganzen "Gäu"... dort einen Kaffee getrunken - und uns dann zu Treffpunkt mit dem Heli an der Lachsfarm mitten im Nichts zwischen den Ortschaften aufgemacht. Unterwegs dachten wir schon, das wir uns total verfahren hätten und die Lachsfarm nie erreichen würden... Aber dann war plötzlich alles ganz einfach... Der Heliflug war dann einfach nur ein Traum! Wir hatten den Heli für uns, Mum hat beim Piloten vorne in der Kanzel Platz genommen - ich sag's euch: nach solchen Flugerlebnissen kann man süchtig werden.... Die Welt von Oben zu erleben ist was ganz eigenes und besonders - und die Stunde Flug war so schnell vorbei - die Zeit ist wie von selbst geflogen... Ich hab auf dem Flug über hundert Bilder gemacht. Ich kann Euch hier deshalb nur eine GANZ kleine Auswahl vorstellen: Gletscherdelta, Muränensee , Gletscherspalten , bei der Zwischenlandung, Zusammenschluß des Tasman- und Murchison-Gletscher . Wieder zurück im Ort Lake Tekapo sind wir dann noch etwas Laufen gegangen. Die erste Kirche der Gegend, die Kirche zum guten Hirten ist wohl eine der am meisten fotografierten Kirchen Neuseelands. Sie liegt aber auch extrem malerisch am Seeufer. Neben der Kirche hat man einem Hirtenhund ein Denkmal errichtet, daß von der Abendsonne ganz toll angestrahlt wurde. Von der Kirche hat man einen tollen Blick über den Lake Tekapo bis zur markanten Bergkette der Südlichen Alpen mit der höchsten Erhebung, dem Mount Cook. Müde, aber von den Eindrücken des Tages total berauscht, sind wir dann in der Juhe am Ort ins Bett gefallen.

23. Tag - 01.03.2007
Mit der heutigen Etappe waren wir fast am Ende unseres NZ-Tripps angekommen *schnief*.... Zuerst auf der N8, dann ein kurzes Stück N79, dann weiter auf der N1 verlief die Fahrt nach Christchurch völlig ereignislos. Von der Fahrt über Neuseelands längste Brücke am Rakaia River zwischen Rakaia und Bankside gibt es keine Bilder. Zum einen, weil sowohl Brücke als auch Kiesbett so was von unspektakulär waren, zum anderen, weil es keine Haltemöglichkeit gab. In Christchruch angekommen bezogen wir erst unser Juhe-Zimmerchen, dann machten wir uns mit dem Auto raus auf die Banks Penisula. Die gesamte Halbinsel ist vulkanischen Ursprungs. Man merkt's beim Fahren ganz deutlich - es geht kaum mal 5m am Stück gerade aus. Wer keine Kurven liebt bzw. nicht fahren kann ist hier total falsch und völlig aufgeschmissen. Einen kurzen Fotostopp haben wir beim Cafe Hilltop eingelegt. Von hier aus hat man einen klasse Blick. Auf der N75 sind wir ganz bis zum Schluß der Straße in die Stadt Akaroa gefahren, und haben uns dort etwas die Füße vertreten. Akaroa ein beliebtes Ferienziel. Das Grabmal des unbekannten Soldaten fällt zwar nicht unter die im Reiseführer aufgezählten Sehenswürdigkeiten der Stadt, aber wir fanden es durchaus bemerkenswert. Nach einem kurzen Spaziergang an der Strandpromenade entlang, haben wir uns mit unserem Auto wieder auf den Weg gemacht, die Banks Peninsula weiter zu erkunden, und die wunderschöne Natur auf der anderen Seite der Halbinsel weiter in Augenschein zu nehmen. Bei Motukarara haben wir dann beschlossen, nicht die gleiche Strecke nach Christchurch zurück zu fahren und sind dann auf eine kleine Straße abgebogen um irgendwie nach Lyttelton zu kommen. Die Straße war öfter mal genauso breit wie unser Auto - was bei Gegenverkehr richtig spaßig wurde. In Lyttelton sind wir dann auf den Berg zur Timeball-Station hoch getigert. Leider hatte das Museum schon zu. Ansonsten haben wir uns im Ort nicht groß umgesehen. Durch den längsten Straßentunnel Neuseelands haben wir die Halbinsel dann wieder verlassen und sind quasi von hinten her nach Christchruch in die Stadt rein gefahren. Noch weit weg von eigentlichen Zentrum ist uns dann die "Cathedral of the Blessed Sacrament" aufgefallen. Heute ist das keine Kirche, sondern eine nichtöffentliche Musikschule. Egal - uns hat der Bau gefallen - und Fotostopps müssen sein. Zum Abschluß des Tages sind wir dann später noch etwas in der City am Avon rumgetappt und haben erste Nachtbilder von der Christ Church Cathedral gemacht. Nach einem kleinen Abendimbiss haben wir dann recht schnell das Licht ausgemacht und geschlafen.

24. Tag - 02.03.2007
Heute war also unser vorletzter Reisetag. Und für diesen Tag hatte ich mir Wale Watching vorgenommen. Dazu mußten wir auf der N1 von Christchurch nach Kaikoura fahren. Der Weg dorthin verlief ereignislos. Wir machten auch kaum Fotopausen, da wir uns ja beeilen wollten, um für die Bootsausflüge rechtzeitig genug dort zu sein. An der Goose Bay , wo Bahnlinie und Straße quasi direkt am Ozean entlang gehen, haben wir dennoch kurz angehalten, um die Tunnel abzulichten. Die Bootstour hatten wir von der Juhe aus reservieren lassen. In Kaikoura angekommen, mußten wir die Firma nur noch finden - was gar nicht so ganz einfach war, da dort einige Firma identische Programme anbieten. Nachdem wir es aber dann mal an aufs Wasser geschafft hatten, konnten wir es kaum noch abwarten unseren ersten Wal zu sehen. Leider ließen sich die Viecher etwas bitten und unsere Crew mußte die Wale mit einem speziellen Unterwassergerät suchen . Es scheint doch ein relatives Lotteriespiel zu sein, wie viele Wale man bei so einem Ausflug zu sehen kriegt. Obwohl wir den Tieren regelrecht nachgejagt sind haben wir es nur auf 3 Wale gebracht - einer davon war 2 mal der gleiche. Immerhin hab ich es geschafft, die 2 Schwanzflossen abzulichten, was aufgrund des Seegangs gar nicht sooo einfach war... Kostprobe vom Lottiergewinn: erster Wal beim Abtauchen, Wal beim Blasen , Schwanzflosse Zweiter Wal . Zum Abschluß der Tour sind wir noch in eine Schule Tümmler bzw. Kleinwale hineingeraten , die in rasantem Tempo an unserem Schiff vorbeizogen und im Ozean verschwanden. Tja, und dann war der Bootsausflug auch schon wieder rum - es war auch schon früher Nachmittag und wir machten uns dann relativ schnell wieder auf den Weg, um die fast 200 km zurück nach Christchurch schnell hinter uns zu bringen. Wieder zurück in Christchurch haben wir uns dann was zum Abendessen gesucht und wie jeden Tag noch einen kleinen Abendspaziergang gemacht, bevor wir uns zu Bett begeben haben.

25. Tag - 03.03.2007
Am letzten Tag auf Neuseeland mußte wir erst mal am Morgen unser Auto bei der Agentur zurück geben . War schon ein komisches Gefühl, die Karre endgültig abzustellen und die Schlüssel herzugeben. Von der Autovermietung wurden wir dann zum internat. Flughafen gefahren, damit wir von dort mit dem Bus wieder in die Stadt reinfahren konnten. Mit dem Bus durch die Vororte zu schippern war total ungewohnt, zeigte uns aber noch einige Seiten von Christchurch, die wir noch nicht kannten. Wieder direkt im historischen Zentrum der Gartenstadt, sind wir zuerst in die Christ Church Cathedral rein, am Millennium Cone vorbei. Die Kirche ist von innen echt sehr schön. über den Cathedral Square, am ehemalige Gebäude der Main Post Office vorbei sind wir dann durch die New Regent Street , einem wunderschön restaurierten Straßenzug, gekommen. In unmittelbarer Nähe dazu liegt die Cathedral Junction , der neue Hauptknotenpunkt der Trambahn von Christchurch. Von hier aus sind wir dann zum Avon vorgestoßen, der sich kreuz und quer durch die Stadt schlängelt. Immer am Bach entlang, den Schatten der Bäume genießend, sind wir dann in Richtung des Botanischen Gartens gelaufen. Im Botanischen Garten haben wir die verschiedenen Abteilungen und Gewächshäuser ausführlich erkundet. Wir haben dort richtig viel Zeit verbracht. Da alles keinen Eintritt gekostet hat, und ganz viele Dauerausstellungen und Anpflanzungen der Wilhelma echt in nichts nachstanden, konnte man es da auch richtig gut aushalten. Als die Häuser dann geschlossen wurden, haben wir den Garten zum hinteren Ausgang beim alten Universitätsviertel, wo sich jetzt das so genannte „Arts Centre“ befindet wieder verlassen. Vom Arts Centre Te Pokapu- Toi o O-tautahi sind wir dann im Zickzack den Worcester Boulevard Richtung Innenstadt und Avon zurück gelaufen. Dabei kamen wir an der Christchurch Art Gallery Te Puna o Waiwhetu vorbei - dieses Museum dürfte eines der modernsten der Stadt sein. Die Glasfassade ist jedenfalls extrem auffällig und ungewöhnlich für diese Gegend von Christchurch. Auf der Dreiecks-Kreuzung Victoria-Montreal-Salsbury steht der Diamond Jubilee Clock Tower . Dieser hübsche Uhrenturm ist in der Vergangenheit ganz wild in der Stadt umher verschoben worden. Unser Zickzack-Kurs durch die Stadt führte uns dann auch am örtlichen Casino vorbei. Von dort sind wir über den Victoria Square spaziert und dann über die Oxford Terrace wieder am Avon entlang bis zum Scott Reserve on Riverbank Reserve. Dort wollten wir noch einen kurzen Blick auf die bekannte Captain Robert Falcon Scott Statue werfen. Total geschafft von der Lauferei, stellten wir dann bedauernd fest, daß es leider schon Zeit war, in die Juhe zurück zu kehren und die Koffer für den Abflug einzupacken.

Damit war der Urlaub auf Neuseeland leider zu Ende.
Wir haben auf dem Heimweg dann noch 2 Tage in Sydney und 3 Tage in Singapur rumgebracht und beide Metropolen ausführlich (zu Fuß) erkundet. In Singapur haben wir uns noch kurz mit meinem Vetter getroffen, der damals dort noch für DC gearbeitet hat. Am 10.03.2007 sind wir dann wohlbehalten wieder in Frankfurt gelandet.
Tut mir leid, daß es mit dem Reisebericht so lang gedauert hat, aber ich hatte leider öfter mal kaum Zeit zu Texten.


© Bilder und Texte 2007/2008 by Birgit Schlüter